Frankreich mit dem Motorrad 2011 (1)
Vorwort
Seit nunmehr gut drei Jahren habe ich keinen richtigen Motorrad-Urlaub mehr gemacht. In diesem Frühjahr waren die Bedingungen günstig, deshalb beschloß ich die Gelegenheit zu nutzen und so weit
auf schönen Routen nach Süden zu Fahren, wie es Zeit und Bedingungen erlauben. Das Ende meiner aktiven Dienstzeit im Februar dieses Jahres und das praktische Tourenzelt, ein Abschiedsgeschenk
meiner lieben Kolleginnen und Kollegen, vervollständigten die Startbedingungen.
Allen Kolleginen und Kollegen an dieser Stelle meinen herzlichen Dank! Euch und Ihnen ist dieser Bericht gewidmet.
26. Mai, von Hamburg Richtung Süden.
Am Donnerstag, den 26. Mai ging es gegen 9:00 Uhr los. Das Wetter war gut, die Autobahn relativ leer und die erste Rast machte ich bei Würzburg.Heute wollte ich ja nur bis Ebersbach bei Stuttgart, um bei Freunden zu übernachten. Gegen 16:30 kam ich dort an und war froh, aus dem warmen Lederzeug zu kommen.
Nachdem ich mich dort einen Tag lang ausgeruht hatte, ging es am Sonnabend weiter durch den Schwarzwald nach Hartheim bei Freiburg. Die letzten Fahrten durch den Schwarzwald hatte ich immer Regen und Nebel, dieses Mal war das Wetter prima und ich konnte die Fahrt geniessen.
In dem typischen Gasthof "Zum Löwen" wurde erst einmal "Kühlflüssigkeit" aufgefüllt!
Später, beim Ablassen, hatte ich einen schönen, wenn auch leicht diesigen Blick über die Höhen.
Am Nachmittag erreichte ich Hartheim und besuchte eine gute Bekannte, die ich 25 Jahre lang nicht gesehen hatte.
Wir besuchten das Weinbaugebiet "Tuniberg" und am Abend ein Strassenfest in der Nähe.
Sonntag, 30. Mai 2011: Pays du Doubs bist Orgelet
Heute geht es endlich nach Frankreich hinein.
Die ersten Kilometer über Mulhouse, Belfort bis Montbeliard auf der Autobahn, da muss mann auch nichts bezahlen. Dann geht es auf schönen kleinen Straßen durch den Jura nach Pontarlier. In St.
Hippolyte gibt es ein bei "Motardes" sehr beliebtes Café, die Auberge du Terroire.

An Wochenenden bei schönem Wetter ist alle Welt hier auf zwei Rädern unterwegs. Die Gegend hat viele kleine Straßen, kurvenreich und mit relativ gutem Belag.

Ausserhalb der Ortschaften verteilen sich die Motorräder, so dass man die Straßen richtig geniessen kann.

Aber erst einmal gibt es eine kleine Stärkung - Sandwich-Jambon und Kaffee - und dann wieder auf die "Route".

Am Straßenrand kann man schöne Kalkstein-Formationen bewundern. Es empfiehlt sich ohnehin für einen Blick auf die Landschaft anzuhalten, sonst ist die Aufmerksamkeit eventuell nich früh genug bei der nächsten Kurve.

Die Gegend verdient es wirklich, sich einen Moment Zeit zu nehmen, auch wenn das den Tagesschnitt verdirbt.

In seinem Oberlauf hat sich der Doubs einen sehenswerten Canyon in der Kalkstein gegraben.

Ehemaliger Meeresboden schön gefaltet und emporgehoben. Anschauungsunterricht für Hobby-Geologen.

Aber ich habe keine Zeit, möchte zum See.

... gesäumt von Blumenwiesen, die bei uns in Deutschland leider oft Opfer von "Unkrautvernichtungsmitteln" werden.

Der Jura ist eine ausgedehnte Hochfläche in die sich die Wasserläufe tief eingeschnitten haben.

Wo sich das Tal ein wenig erweitert, liegen bezaubernde Städtchen, hier Morez. Die Stadt ist an den Hang gebaut. Entsprechend schmal und unübersichtlich sind die Straßen, für Ortsunkundige ein Verwirrspiel. Aber ich habe wieder heraus gefunden.

Mein Ziel für heute ist ein Camping bei St. Claude, östlich vom Genfer See. Aber als ich ihn nach langem Suchen gefunden habe, stellt sich heraus, dass er noch nicht geöffnet hat! Also weiter über Moirans in Richtung Orgelet zum Lac de Vouglans.

Bei den Sportbooten am Schwimmsteg liegt sogar ein richtiger Raddampfer, eingerichtet als Restaurantschiff. Und das alles bei traumhaftem Wetter.

Als die Abendsonne sich von der Höhe verabschiedet, bekomme ich sogar noch einen bescheidenen Imbiss im Bistro am Campingplatz.