Vom Jura in die Provence
31. Mai, auf der Route Napoleon

Heute Morgen musste ich leider das Zelt nass abbauen. Aber das Wetter klarte wieder auf, und so hatte ich schon bald einen leicht dunstigen Blick auf die Ausläufer der Alpen.

Von Annecy über Chambery bis an Grenoble vorbei fuhr ich Autobahn, um ein Stück weiter nach Süden voran zu kommen. Die Straße verläuft dort in einem weiten Tal zwischen dem "Massif De La Chartreuse" und der "Chaine De Belledonne".

Von Grenoble aus ging es über Vif und Monestier zum "Col de la Croix Haute", dem Pass zum hohen Kreuz, auf einer kurvenreichen, sehr gut ausgebauten Straße in Richtung Serres, meinem nächsten Etappenziel,

Jenseits der Paßhöhe befindet man sich im "Pays du Buech", das erstreckt sich bis Sisteron, wo der Buech in die Durance mündet. Mein Ziel ist aber ein Camping bei Serres.

Nach der Ortsdurchfahrt von Serres vermute ich den Camping irgendwo hier, am Ufer des Stausee. Leider ein Irrtum - es gibt ein Ausflugsziel am See, aber campen kann man dort nicht. Schliesslich finde ich den Platz auf der anderen Seite, ein Stück den Berg hinauf. Es wir auch Zeit, es sieht nach Regen aus.

Schnell das Zelt aufgebaut und in den Ort, ich habe noch nichts für das Abendessen. Auf dem Rückweg erwischt mich ein kräftiger Schauer - also findet das Essen im Vorzelt statt. Ein guter Schluck Rotwein bessert die Stimmung auf und vertreibt doch tatsächlich den Regen!

Das Zelt steht windgeschützt und überflutungssicher! Die Nacht kann kommen.

Am Abend hat man vom Camping aus einen schönen Blick auf die Montagne de St. Genis ...
1. Juni, in die Provence

Heute muss ich das Zelt nass abbauen. Das Überzelt bleibt bis zum Schluss stehen, so kann alles andere trocken eingepackt werden. Da das Wetter recht feucht und trübe ist, mache ich nicht die große Tour über Sisteron und durch das Tal der Durance, über Forcalquier und Apt am Fuße der Montagne du Luberon. Ich nehme der kürzeren Weg nach Nyons.

Auf dem Weg nach Rosans säumen schöne alte Häuser und blühende Ginsterbüsche die Straße und lassen die Landschaft weniger trübe erscheinen.

Der Ginster bildet einen starken Kontrast zu dem dunklen Gesteinsschutt, der die Straße begrenzt.

In dem abseits der Straße gelegenen Rosans finde ich ein Cafée für das Frühstück. Auf Anraten des Wirtes fahre ich einen abenteuerlich steilen Weg hinunter zur Hauptstraße, um die obligatorischen Croissons zu kaufen. So gestärkt geht es dann weiter durch das Tal des Eygues nach Nyons.

Auf dem Marktplatz von Nyons mache ich einen kurzen Stop. Ich kenne den Ort von früheren Urlauben, meist bei schönerem Wetter.

Noch ein Blick zurück - und dann weiter durch die Ebene nach Vaison-la-Romaine. Ab dort wird es wieder etwas bergiger. Vor Malaucène biege ich ab auf eine kleine Straße, die am Fuße der Dentelles de Montmirail direkt nach Beaume de Venise führt, meinem Ziel für die nächsten Tage.

Der Blick zum Mont Ventoux wird durch die tief hängenden Wolken behindert.

Das Etappenziel ist erreicht und ich habe auch einen schönen Platz gefunden. Hier fühle ich mich schon fast wie "zu Hause", war ich doch schon einige Male hier.

Nach einem Besuch im "Café du Siècle" schnell noch einen Rundgang durch den Ort. In der Ferne sieht man die Höhen vom "Plateau de Vaucluse" ....

... und nach Westen sieht man bis in das Tal der Rhone. Hoffentlich bleibt das Wetter so freundlich.